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Stubenreinheit Welpe

  • Autorenbild: Lily Kuhn
    Lily Kuhn
  • 5. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit

🐾🚪 Egal ob frisch eingezogener Welpe oder Junghund aus dem Tierschutz – Stubenreinheit ist eines der ersten großen Themen, mit denen neue Hundehalter:innen konfrontiert werden. Und ja, es kann ganz schön nervenaufreibend sein, wenn plötzlich doch wieder eine Pfütze auf dem Teppich landet.


Aber die gute Nachricht ist: Mit Geduld, Struktur und Wissen über die Entwicklung deines Hundes wird diese Herausforderung bald gemeistert. Denn kein Hund wird stubenrein geboren – er muss erst lernen, seine Bedürfnisse zu kontrollieren, sie zu kommunizieren und damit „gehört“ zu werden.


In den ersten Lebenswochen ist ein Welpe neurologisch noch nicht in der Lage, seine Blase oder seinen Darm gezielt zu kontrollieren. Studien zur Verhaltensontogenese (Scott & Fuller, 1974; Feddersen-Petersen, 2013) zeigen, dass sich die entsprechenden Nervenbahnen und Kontrollmechanismen erst nach und nach ausbilden – ähnlich wie bei Kleinkindern. Es ist also ganz normal, dass es zu Anfang zu „Unfällen“ kommt.


Was aber enorm hilft, ist eine klare Routine. Besonders hilfreich sind dabei die drei goldenen Regeln: Immer nach dem Schlafen, nach dem Fressen oder Trinken und nach dem Spielen sollte dein Welpe die Möglichkeit haben, sich draußen zu lösen. Und zwar unmittelbar, nicht erst „in fünf Minuten“. Diese Momente sind wie kleine Fenster, in denen sein Körper bereit ist – und du nutzt sie am besten bewusst.


Wenn dein Welpe sich draußen gelöst hat, lobe ihn ruhig und freundlich – und zwar direkt dort, wo es passiert ist. Viele Hunde lernen durch diese unmittelbare Belohnung, dass draußen der richtige Ort dafür ist. Die Verknüpfung gelingt durch klassische und operante Konditionierung (Lindsay, 2000).


Manche Welpen zeigen übrigens sehr früh an, wenn sie mal müssen – etwa durch Unruhe, Winseln oder den Gang zur Tür. Andere sind so in ihrer Umwelt versunken, dass sie den Harndrang kaum bemerken oder schlicht vergessen, Bescheid zu geben. Beides ist normal – Hunde sind auch hier sehr unterschiedlich. Wichtig ist, dass du vorbeugst, bevor du erwartest, dass er sich meldet.


Ein wertvolles Hilfsmittel ist das Boxentraining. Viele Hunde vermeiden instinktiv, ihren Liegeplatz zu verschmutzen (Feddersen-Petersen, 2001). Eine gut eingeführte Box – als sicherer Rückzugsort, nicht als Zwangsmittel – hilft dabei, Ruhephasen zu schaffen und Kontrolle zu fördern. Vorausgesetzt natürlich, dein Hund wird behutsam an die Box gewöhnt und darf sich darin sicher fühlen.


Und wenn es doch mal passiert? Dann atme tief durch. Dein Welpe hat dich nicht ärgern wollen. Vielleicht war das Zeitfenster zu lang, die Aufregung zu groß oder der Reiz zu spannend. Bitte nicht schimpfen – und erst recht nicht „mit der Nase hineinhalten“. Solche Maßnahmen verunsichern deinen Hund nur und können dazu führen, dass er sich beim nächsten Mal nicht mehr traut, sich vor dir zu lösen. Einfach kommentarlos sauber machen – am besten mit enzymatischem Reiniger, damit kein Geruch zurückbleibt.

Die Forschung zeigt: Die Reifung der Hirnareale, die für Kontrolle und Lernen zuständig sind, braucht Zeit (Cunningham et al., 2002; Miklósi, 2007). Deshalb helfen Druck oder Frustration nicht – sie verzögern das Lernen eher.


Mit dem richtigen Wissen, etwas Geduld und einem liebevollen Blick auf deinen individuellen Hund gelingt Stubenreinheit bei Welpen fast immer. Nicht von heute auf morgen, aber Schritt für Schritt – und irgendwann ganz selbstverständlich.


🙋‍♀️ Du brauchst einen konkreten Plan?

Ich helfe dir gern dabei, eine entspannte und sichere Routine für dich und deinen Welpen zu entwickeln. Vom richtigen Timing über Signalaufbau bis hin zur Boxenstruktur – gemeinsam finden wir den Weg, der zu euch passt.

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