Körpersprache deines Hundes verstehen
- Lily Kuhn
- 14. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Aug.
Viele Hundehalter:innen wünschen sich, ihren Hund besser zu verstehen – und gleichzeitig wünschen sich auch viele Hunde, dass wir endlich lernen, sie zu lesen. Denn Hunde sprechen nicht mit Worten, sondern mit ihrem Körper. Und wenn wir genau hinschauen, erzählen sie uns eine ganze Menge.
In diesem Artikel erfährst du, wie Hunde kommunizieren, welche Signale oft übersehen werden – und warum es sich lohnt, die Körpersprache Hund als gemeinsame Sprache zu verstehen.
🧠 Warum Körpersprache so wichtig ist
Hunde sind Meister der nonverbalen Kommunikation. Ihre Mimik, Körperhaltung und Bewegungen sind nicht zufällig, sondern ein fein abgestimmtes System, das Emotionen, Absichten und Bedürfnisse ausdrückt.
Fachleute wie Turid Rugaas („Calming Signals“) oder Feddersen-Petersen haben gezeigt:👉 Viele Missverständnisse zwischen Mensch und Hund entstehen, weil wir Signale übersehen, falsch deuten – oder als "Ungehorsam" werten, was eigentlich Kommunikation ist.
🐶 Die wichtigsten Körpersignale im Überblick
Hier einige typische Signale, die du im Alltag erkennen kannst – und was sie meist bedeuten:
🔄 Beschwichtigungssignale („Calming Signals“)
Diese zeigen, dass der Hund Konflikte vermeiden oder Stress abbauen möchte.Beispiele:
Gähnen
Züngeln / Lecken über die Schnauze
Kopf oder Körper abwenden
Langsames Blinzeln oder Wegschauen
Sich hinlegen oder auf den Boden setzen
💡 Viele dieser Signale werden nicht nur gegenüber Hunden, sondern auch gegenüber Menschen gezeigt – besonders wenn wir zu direkt oder bedrohlich wirken (z. B. durch Vorbeugen, Fixieren, große Bewegungen).
🚩 Stress- und Unsicherheitssignale
Diese zeigen, dass der Hund in einer belastenden Situation ist.Beispiele:
Hecheln ohne Hitze oder Anstrengung
Zittern, Schuppen, vermehrtes Haaren
Versteifung oder Einfrieren
Rückzug, Weggehen, Hinter-dem-Menschen-Laufen
Diese Signale werden oft übersehen – oder fälschlich als „Sturheit“ interpretiert. Dabei helfen sie uns, frühzeitig zu erkennen, wann der Hund Unterstützung braucht.
❤️ Bindung & positive Kommunikation
Ein entspannter Hund wirkt weich, geschmeidig, mit lockerem Körper und ruhigem Blick.Weitere Zeichen:
langsames Blinzeln
sanfter Körperkontakt (z. B. sich anlehnen)
ruhiges Stehen oder Liegen in der Nähe
Diese Signale zeigen Vertrauen – sie entstehen nur, wenn der Hund sich sicher fühlt.
📷 Ein Blick in die Forschung
Studien wie von Bremhorst et al. (2019) zeigen, dass Hunde unterschiedliche Gesichtsausdrücke für Freude, Frustration und Unsicherheit zeigen – und Menschen diese oft richtig interpretieren können, wenn sie darauf achten.
Auch Blaschke-Berthold (2013) betont: Viele Details wie Muskelspannung, Ohrenstellung oder Blickverlauf sagen mehr aus als das ganze Verhalten.➡️ Ein Hund, der knurrt, zeigt nicht „Aggression“, sondern warnt. Ein Hund, der wegsieht, ist nicht „ignorant“, sondern versucht zu deeskalieren.
🧩 Der Kontext entscheidet
Körpersprache ist keine Checkliste. Ein einzelnes Signal sagt noch nichts – wichtig ist das Gesamtbild.Ein Hund, der gähnt, könnte müde sein – oder überfordert. Einer, der sich schüttelt, könnte Wasser im Fell haben – oder Stress abbauen.
Deshalb gilt: Beobachte das ganze Verhalten in der jeweiligen Situation.Wie schnell ist die Bewegung? Wohin zeigt der Blick? Wie wirkt die Körperspannung insgesamt?
✨ Beziehung durch Beobachtung stärken
Je besser du lernst, deinen Hund zu lesen, desto sicherer wird er sich bei dir fühlen – weil du rechtzeitig erkennst, was er braucht.Und du wirst selbstsicherer im Alltag, weil du verstehst, warum dein Hund sich gerade so verhält.
👉 Körpersprache ist kein „Trainingsziel“ – sie ist das Werkzeug, um überhaupt sinnvoll trainieren zu können.
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